#1

Bürgermeister Holmes' Büro

in Rathaus 27.11.2017 16:11
von Lexian Summers | 434 Beiträge

Lexi wusste nicht mehr, was genau er eigentlich in den Dokumenten gesucht hatte, die er seit Jahren in einem Schließfach an der Central Station hatte. Diese Dokumente, die meist von seiner Mutter waren und auch seine Geburtsurkunde beinhaltet hatte, hatte er von seiner Pflegefamilie damals mitgehen lassen, denn als Mr. No-Name wollte er auch nicht unterwegs sein.
Er war also mit seinem Welpen Blaze an der Central Station, um irgendwas zu suchen, doch ihm fiel seine Geburtsurkunde runter und als er sie aufhob stutzte er. Er hatte sich die nie angesehen. Mutter: Mariah Summers geb. Fletcher
Vater: Alexander Holmes

Moment, der Name seines Vaters war Mitchell Summers gewesen. Und Alexander Holmes war das nicht der Bürgermeister? Ohne auf die Leute zu achten, setzte sich Lexi auf den Boden und holte seinen Laptop hervor. Zum Glück gab es hier kostenloses Wi-Fi. Schnell hatte Lexi die Daten mit den auf der Urkunde abgeglichen. „Heilige Scheiße...!“, kam es über seine Lippen. Aber das konnte nicht sein. Mitch war sein Dad gewesen, oder?

Er musste sicher gehen, weswegen er alles an Dokumenten einpackte und erst mal in die Wohnung von Elliot ging, wo er zur Zeit unterkam.
Nun hieß es, alle Quellen zu hacken, die es zu hacken gab. Und gleich bei der Adoptionsbehörde wurde er fündig. Mitchell Summers hatte ihn im Alter von 3 Monaten adoptiert. Das durfte doch nicht wahr sein.

Nach der anfänglichen Ungläubigkeit kam die Wut. Sein biologischer Vater war der Bürgermeister und Lexi lebte auf der Straße? Der, der den Fehler fand, bekam eine Waschmaschine.
Lexi war sauer und das richtig. Er nahm die Infos die er hatte und Blaze und ging geradewegs zum Büro dieses Heinis. Der sollte Lexi das nun mal erklären, aber richtig.

Am Empfangsbereich, ging Lexi einfach vorbei, auch wenn er angebrüllt wurde, dass er keinen Termin hätte und Hunde eh nicht erlaubt waren, aber er ignorierte es einfach. Mittlerweile waren drei Sicherheitsfritzen hinter ihm her, als er das Büro vom Bürgermeister fand und es aufmachen wollte. Doch einer der Heinis packte Lexi grob am Arm und das war gemein. „Pfoten weg, du Arsch oh Verzeihung Sie Arsch!“
Lexi riss sich los, doch er wurde nun angebrüllt und am Betreten des Büros gehindert. „Wenn ich nicht rein darf, dann holen sie die Pfeife raus. HEY MR. ARSCHLOCH! KOMMEN SIE MAL RAUS UND SAGEN HALLO ZU IHREM SOHN!“

@Alexander Holmes


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#2

RE: Bürgermeister Holmes' Büro

in Rathaus 28.11.2017 13:47
von Alexander Holmes | 7 Beiträge

Bisher hatte der Tag nicht viel Aufregendes geboten, worüber ich recht froh war. Den Vormittag hatte ich in Sitzungen verbracht, die wie so oft nichts Neues ergaben. Nun freute ich mich auf die Mittagspause, ich bräuchte einfach etwas Ruhe. Mein Kopf dröhnte als ich mein Büro betrat, weswegen mein Weg mich gleich zu meinem Schreibtisch führte. In einer der Schubladen verwahrte ich Schmerztabletten, von denen ich gleich zwei mit einem ordentlichen Schluck Cola runterspülte. Schmerzmittel und Koffein, genau die Mischung, die mir jetzt helfen würde. Ich wusste auch genau, woher mein dicker Kopf stammte, wieder einmal hatte ich es gestern Abend mit dem teuren Whiskey übertrieben, wie so oft seit dem Tod meiner Frau vor einem Jahr. Fast 20 Jahre hatte ich keine Drogen mehr abgefasst.... Aber Alkohol war doch auch etwas anderes, zumindest redete ich mir das ein. Er half eben dabei, dass ich schlafen konnte.  Ich lehnte mich in meinem bequemen Schreibtischstuhl zurück, schloss für einen Moment die Augen. Manchmal verfluchte ich meine politische Karriere. In diesem Moment drang von draußen ein Tumult durch meine geschlossene Tür. Meine Augen flogen wieder auf, mein Blick ging genervt zur Tür. "Kann denn hier niemand für Ruhe Sorgen?" brummte ich vor mich hin. Eine laute Stimme, die ich nicht kannte und die etwas vonwegen meines Sohnes sagte, erreichte meine Aufmerksamkeit.  Mein Sohn? Anscheinend brachte diese Person etwas durcheinander, denn ich hatte keinen Sohn. Da der Tumult nicht aufzuhören schien, erhob ich mich aus meinem Stuhl und begab mich nach draußen.  Dort bot sich mir ein etwas skurriles Bild. Drei Sicherheitsleute versuchten anscheinend mit wenig Erfolg, einen jungen Mann davon abzuhalten zu mir zu gelangen. Daneben stand meine Sekretärin mit ängstlichem Gesicht. Der Junge war obdachlos, das erkannte ich sofort. Immerhin hatte ich selbst ein Jahr auf der Straße verbracht und dadurch ein Auge dafür entwickelt. "Was ist hier los?" wollte ich wissen. Sofort richteten sich 5 Augenpaare auf mich. "Sir, entschuldigen Sie bitte die Störung, wir kümmern uns um die Angelegenheit " war die Antwort einer der Sicherheitsmänner. Mir schmeckte diese Antwort überhaupt nicht, immerhin handelte es sich hier um einen Menschen, nicht um eine Angelegenheit.  "Lassen Sie ihn los!" Auf diese Anordnung sahen mich die Securities irritiert an. "Ja, richtig gehört." bestätigte ich. "Lassen Sie ihn los. Und du..." Mein Blick richtete sich auf den Jungen.  "Kommst mit in mein Büro!" Denn nun war ich tatsächlich neugierig geworden. Immerhin hatte der Obdachlose es geschafft  bis zu mir vorzudringen, das sprach davon, dass er gute Gründe hatte. Also marschierte ich vor in das Büro, ließ mich auf meinem Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder und wartete darauf, dass der Junge mir folgte. Als dieser vor mir stand, stellte ich meine brennende Frage. "Also, was verschafft mir die Ehre seines Besuchs und warum ist dieser so dramatisch ausgefallen.  Ich glaube sogar, ne Beleidigung gehört zu haben?"

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#3

RE: Bürgermeister Holmes' Büro

in Rathaus 28.11.2017 14:28
von Lexian Summers | 434 Beiträge

Es war irgendwie immer das Selbe. Wenn man wo auftauchte, wo man nichts zu suchen hatte und dann so aussah, wie Lexi eben aussah, dann bekam man Ärger. Gut, er hätte sich vielleicht beim Empfang melden müssen und nicht einfach durch jagen sollen, aber er war eben sauer und wollte schnell Antworten haben. Aber, wie man dann vor dem Büro des Bürgermeisters mit ihm umging, war nicht okay. Man packte ihn grob an Armen und auch im Genick. Doch Lexi konnte sich wehren. Was lustig war, in dieser Situation, war sein Welpe Blaze, der alle anbellte, was aber keiner so ernst nahm, weil er wirklich erst noch lernen musste, wie man richtig bellte. Im Moment war es nur goldig.

„Lassen Sie mich los, das ist tätlicher Angriff und ich werde Sie dafür verklagen!“; kam es angepisst aus seinem Mund und er erntete dafür nur Gelächter. Was dachten die Leute hier, was Lexi anstellen wollte? Den Bürgermeister erschießen oder was? Lächerlich!

Dann wurde die Tür geöffnet und der Bürgermeister kam heraus. Lexi sah ihn an und versuchte irgendwo eine Ähnlichkeit festzustellen. Er hörte kaum zu, sondern fixierte sich nur auf das Gesicht des Mannes. Konnte das hier echt sein Vater sein? Schließlich und endlich wurde Lexi losgelassen und er richtete seine Lederjacke und funkelte den Kerl böse an, der ihm in Genick gepackt hatte. „Danke Sie Arschloch!“; murmelte er und nahm Blaze auf den Arm. Er hatte Angst, dass jemand auf den Kleinen treten würde oder so. Er sah wieder zum Bürgermeister und folgte ihm skeptisch.

Tolles Büro... nicht Lexis Geschmack aber naja. Er sah sich um und blickte dann den älteren Mann an. „Was Ihnen die Ehre verschafft? Nun zum Einen wollte ich Sie unbedingt mal persönlich kennenlernen und sagen, dass Sie für die Obdachlosen hier in der Stadt nen Scheiß tun und zum Anderen...!“, Lexi kramte in seiner Tasche, ehe er seine Geburtsurkunde fand und knallte sie auf den Tisch: „... würde ich gerne wissen, ob Sie sich immer einen Scheiß um Ihre Kinder kümmern. Der Name: Lexian Summers ist meiner und ich denke der Name der bei Vater steht ist Ihrer!“
Er sah ihn böse an und Blaze bellte zuckersüß einmal auf. Lexi streichelte ihn, um ihn zu beruhigen und auch sich ein wenig. „Und vor allem... warum? Warum haben Sie sich nach dem Tod meiner Eltern nicht bei mir gemeldet? Warum mussten meine Zwillingsschwester und ich getrennt werden und WARUM zum Scheiß wurde ich in eine verfickte Pflegefamilie gesteckt wo man mich missbrauchte? WARUM?“; Lexi ließ all seine Emotionen raus. „Warum haben Sie mich da nicht rausgeholt?“, kam es nun leicht mitleidig aus seinem Mund. „Warum, Mr. Holmes?“

@Alexander Holmes


zuletzt bearbeitet 28.11.2017 14:30 | nach oben springen

#4

RE: Bürgermeister Holmes' Büro

in Rathaus 28.11.2017 17:54
von Alexander Holmes | 7 Beiträge

Aufmerksam beobachtete ich den jungen Mann, der vor meinem Schreibtisch stand. Erst jetzt fiel mir auf, dass er einen kleinen Hund auf dem Arm hatte, der Welpe war anscheinend in dem vorherigen Tumult unter gegangen. Innerlich musste ich bei diesem Anblick schmunzeln, denn auch ich hatte in meiner Zeit auf der Straße einen tierischen Begleiter gehabt. Und seitdem auch immer wieder einen Hund. Doch nun war ich gespannt, was mir mein Gegenüber zu berichten hatte, es schien ihm schon ziemlich wichtig zu sein, sonst hätte er nicht diesen Auftritt hingelegt. Als erstes hörte ich von ihm, dass ich angeblich nicht genug für die Obdachlosen tun würde, Was so eigentlich nicht stimmte. Durch meine Vergangenheit war ich sehr engagiert, was die Randgruppen der Bevölkerung anging und versuchte auch mein möglichstes, Verbesserungen für diese durchzusetzen. Aber leider waren viele meiner politischen Kollegen weitaus weniger liberal eingestellt als ich, so dass ich immer wieder auf Widerstand traf. Zudem war mir zu Ohren gekommen, dass Gelder nicht immer dort ankamen, wo sie gebraucht wurden. In dieser Sache hatte ich schon Ermittler beauftragt, das Leck zu finden, doch war dies in einer Stadt wie New York nicht gerade einfach. Gerade wollte ich dies dem jungen Mann mitteilen, als er weitersprach. Und das, was ich nun vernahm, verschlug mir erst einmal die Sprache. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film als er behauptete, dass ich sein Vater sei, was er ja bereits schon in meinem Vorzimmer betont hatte. Aber das konnte doch einfach nicht sein, ich wusste nichts davon, dass ich einen Sohn hatte. Zwar hatte ich ein recht wildes Leben hinter mir, auch was Frauen betraf, doch nie war eine auf mich zu gekommen und hatte mir von einem Kind berichtet. Wortlos nahm ich die Geburtsurkunde in die Hand, die er mir zeigte. Tatsächlich stand dort mein Name unter dem Vater eingetragen. Mein Blick fiel ungläubig auf den der Mutter, Mariah Summers, geb. Fletcher. Etwas klingelte in meinem Kopf bei dem Namen. Ja, ich kannte sie, dunkel erinnerte ich mich an meine Partyzeiten, damals hatte ich eine Mariah kennengelernt. Es war nichts Ernstes zwischen uns gewesen, ich war zu der Zeit gar nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen, war ich doch zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen und hatte mich ständig abgeschossen. Aber wir hatten eine kurze Affäre gehabt, hatten uns gut verstanden und im Bett hatte es auch gepasst. Immer noch ungläubig sah ich nun von dem Dokument hoch zu Lexian, wusste nicht genau, was ich sagen sollte. Ich rechnete zurück und das Alter des Jungen kam tatsächlich hin. Zudem sah mir die Geburtsurkunde ziemlich echt aus. „Ich…ich hatte keine Ahnung.“ Hörte ich mich schließlich selbst sagen. Sicher war dies nicht gerade das intelligenteste, was ich von mir geben konnte in so einer Situation, aber ich war eben auch geschockt. Immerhin erfuhr man nicht jeden Tag aus heiterem Himmel, dass man Vater war. Vater eines erwachsenen Sohnes. Tief atmete ich durch, meine Gedanken rasten in meinem Kopf, natürlich kam mir auch der Gedanke, dass das Ganze ein abgekartetes Spiel sein konnte. Aber irgendwie glaubte ich das nicht. Die Wut des Jungen schien echt zu sein. „Ok, ich hab deine Mutter gekannt.“ Setzte ich schließlich an. „Aber wir kannten uns nur kurz und irgendwann habe ich nichts mehr von ihr gehört. Sie war auch nie wieder bei mir, um zu sagen, dass sie schwanger sei.“ Tief atmete ich durch. „Ich war damals ziemlich übel drauf. Wahrscheinlich war sie froh, mich los zu sein.“ Anders konnte ich mir das nicht erklären. Zwar war ich damals wirklich zu nichts zu gebrauchen gewesen, aber dennoch, um ein Kind hätte ich mich gekümmert. Nur hätte mir das zu der Zeit wahrscheinlich niemand geglaubt. „Und deine Eltern sind tot? Mariah ist tot? Was ist passiert?“ Dann drang noch etwas durch. „Und…du hast noch eine Schwester?“ Normalerweise beherrschte ich jede Situation ohne Probleme, aber das hier war etwas völlig anderes. Auf so etwas bereitete einen keine Uni und auch keine Ausbildung vor. Und dann verfinsterte sich mein Blick, hatte ich da richtig gehört? "Moment... Du bist missbraucht worden von der Pflegefamilie?" Soetwas war schrecklich, das sollte kein Kind erfahren müssen.

@Lexian Summers


zuletzt bearbeitet 28.11.2017 19:02 | nach oben springen

#5

RE: Bürgermeister Holmes' Büro

in Rathaus 28.11.2017 22:21
von Lexian Summers | 434 Beiträge

Wenn Lexi Blaze nicht gehabt hätte, der ihn einigermaßen beruhigte wäre er schon schneller aus der Haut gefahren. Er kraulte den Kleinen, als er alles auf den Tisch legte. Er wollte einfach nur das Warum wissen! Es war ihm egal, dass man ihn belogen hatte, was seinen Vater betraf, es war eher sauer drauf, dass man ihn in der Zeit nach dem Tod seiner Eltern so allein gelassen hatte. Wenn ein Vater hier war, warum musste Lexian dann das alles durchleben? Die Pflegefamilien, die Obdachlosigkeit, die kaputten Träume, die Lexi hatte... warum, das war die Frage, die ihm auf der Seele brannte.

Lexian konnte sehen, dass es den Bürgermeister doch nicht so ganz spurlos über die Leben lief. Lexi zog sich selber einen Stuhl ran, da seine Knie doch weich wurden. Er mochte aufbrausend sein, aber er war auch mega sensibel und kam mit vielen Emotionen auf einmal nicht klar. Er hatte also keine Ahnung gehabt? Gut, das erklärte so ziemlich alles. Aber seine Mom war ja auch damals verheiratet gewesen und hatte schon ein Kind. Wusste sein Dad eigentlich, dass er und seine Schwester nicht seine Kinder waren?
"Sie hatten keine Ahnung? Shit...!", murmelte er. Was, wenn er nun dachte, dass Lexi nur auf Geld aus war. Er fuhr sich durch die eisblonden Haare und sah auf das Fellbündel auf seinem Arm. Dann sprach er weiter. Wenigstens kannte er seine Mutter, das war gut.
Lexi sah auf: "War ein Flugzeugabsturz vor 8 Jahren. Und mein Bruder konnte uns nicht aufnehmen und da ich... anders bin, als meine Schwester wurde sie adoptiert und ich nicht."

Er sprach da nicht gerne drüber, aber Mr. Holmes im Dunkeln zu lassen, sprach er drüber. Er nickte erneut. "Vom Vater...ich hielt es nicht mehr aus...die Schläge, die Angst dass Nachts jemand zu mir kommt. Ich bin abgehauen als ich 15 war... und lebe seitdem auf der Straße!", Lexi sah ihn an. "Ich will kein Geld von Ihnen oder so, ich will..ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich will. Tut mir leid, es war überstürzt von mir, hier aufzutauchen!"
Damit stand Lexi auf und wollte gehen. Es war ihm peinlich, mehr wie peinlich!

@Alexander Holmes


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